Hans-Georg Gadamer – Was uns etwas sagt und uns aussagt

„Gewiss liegt eine ungeheure Gefahr für die menschliche Zivilisation in der Passivität, die durch Benutzung allzu bequemer Multiplikatoren der Bildung eintritt. Das gilt vor allem für die Massenmedien. Aber gerade da stellt sich an jeden die humane Forderung, an den Älteren, der anzieht und erzieht, wie an die Jüngeren, die angezogen und erzogen werden, zu lehren und zu lernen durch das eigene Tun. Was von uns verlangt wird, ist ebendies: die Aktivität unseres eigenen Wissenwollens und Wählenkönnens angesichts von Kunst, wie von allem, was auf dem Wege der Massenmedien verbreitet wird, einzusetzen. Dann erst erfahren wir Kunst. Die Untrennbarkeit von Form und Inhalt wird als die Nichtunterscheidung wirklich, durch die uns Kunst als das, was uns etwas sagt und uns aussagt, begegnet.“

Hans-Georg Gadamer: Die Aktualität des Schönen. Kunst als Spiel , Symbol und Fest. Stuttgart: Reclam 2012. S. 83f.

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